Tirol?
Wo ist Tirol? - eine Spurensuche zum Jubiläumsjahr 2009
Eine Aktion der Vereine von Oberwielenbach zum Tiroler Gedenkjahr 1809 - 2009
Im Rahmen dieser Veranstaltung leisteten sie auch einen Beitrag zum Jahresprojekt "Wo ist Tirol? - eine Spurensuche zum Jubiläumsjahr 2009".
Ab 11 Uhr luden die Jäger unserer Gemeinde zu ihrem alljährlichen Fest bei der "Jaga"-Hütte hoch über Platten/Oberwielenbach. Traditionell sollte dieses Fest mit einer Messfeier beginnen, aber leider war es heuer nicht möglich für diesen Tag einen Priester zu finden.
Trotzdem begann der Tag mit einem Festakt: Die Jägerschaft beteiligte sich nämlich am Jahresprojekt der Oberwielenbacher-Vereine zum heurigen Tiroler Gedenkjahr, welches unter dem Motto "Wo ist Tirol? - eine Spurensuche zum Jubiläumsjahr" steht. Bei dieser Feier stellten sie dann ihren Beitrag zu diesem Projekt vor.
Durch den Festakt führte der Revierleiter der Jägerschaft Seppl Niederkofler. Musikalisch mitgestaltet wurde die Veranstaltung unter anderem von der Jagdhornbläsergruppe Taisten und dem Duo Richard und Christian (Jennerwein-Lied). Die Jagdhornbläsergruppe Taisten ist die älteste Bläsergruppe in Südtirol (es gibt ca. 30 Gruppen) und feiert heuer ihr 40ig-jähriges Bestehen, wobei einige Gründungsmitglieder immer noch aktiv sind.
In einem Kurzreferat versuchte Rudolph Niederbacher einen Bogen zu spannen zwischen der Jagd vor 200 Jahren (zu Andreas Hofers Zeiten) und der Jagd heute, wobei er auf allerhand interessante Aspekte hinwies. Um einige wichtige Punkte darzustellen, hat er ein größeres Plakat entworfen. Dieses konnte den ganzen Tag über von den Besuchern begutachtet werden. Nähere Details zum Referat sind im Punkt "Das Referat" weiter unten angeführt.
Nach dem offiziellen Teil, ging es dann gesellig weiter: Mit viel Musik und Gesang wurde das Publikum unterhalten. Für die Verpflegung hatten die Jäger mit Knödel und "Golasch", "Plente" und "Kniokiochlan" wieder bestens gesorgt.
Rudolf Niederbacher ging bei seinem Vergleich zwischen der Jagd früher (Andreas Hofer) und heute auf einige interessante Aspekte ein, die er zum Teil auf einem großen Plakat dokumentiert hat.
Vergrößerte Teilausschnitte des Plakats können über die unteren Grafiken eingesehen werden.
Anbei sind punktuell noch einige zusätzliche Informationen angeführt:
- Die Tiroler waren bei den Kämpfen um 1800 als Scharfschützen bekannt und gefürchtet. Ein Teil der Kämpfer Andreas Hofers rekrutierte sich natürlich aus Jägern und Wildschützen.
- Der Wildbestand ging in der Besatzungszeit durch die Bayern drastisch zurück. Die Tiroler schossen das Wild lieber selber, als es den Bayern zu überlassen. (Bemerkung: Eine ähnliche Situation gab es dann auch in den 60er Jahren)
- Rotwild war 1840 mehr oder weniger ausgerottet, die Gämsen 1850 fast.
- Strafen für Wildrerei 1806: bis zu 5 Jahre Zuchthaus für Wildrerei; wurde auf einen Jäger geschossen 12 bis 16 Jahre; wurde ein Jäger verwundet 16 bis 20 Jahre; wurde ein Jäger getötet gab es die Todesstrafe.
- Das geregelte Jagdsystem ist heute für den Arten- und Naturschutz unbedingt notwendig. Früher, ohne Kontrolle, wurde der Wildbestand extrem dezimiert, zum Teil sogar ausgerottet. Auch Wild-Krankheiten hatten früher zum Teil katastrophale Auswirkungen.