Wo ist Tirol? - eine Spurensuche zum Jubiläumsjahr 2009

Eine Aktion der Vereine von Oberwielenbach zum Tiroler Gedenkjahr 1809 - 2009
Jägerfest
Jagd Am Sonntag, den 12. Juli 2009, veranstalteten die Jäger unserer Gemeinde das traditionelle Jägerfest bei der "Jaga"-Hütte oberhalb von Platten.

Im Rahmen dieser Veranstaltung leisteten sie auch einen Beitrag zum Jahresprojekt "Wo ist Tirol? - eine Spurensuche zum Jubiläumsjahr 2009".

Das Fest

Ab 11 Uhr luden die Jäger unserer Gemeinde zu ihrem alljährlichen Fest bei der "Jaga"-Hütte hoch über Platten/Oberwielenbach. Traditionell sollte dieses Fest mit einer Messfeier beginnen, aber leider war es heuer nicht möglich für diesen Tag einen Priester zu finden.
Trotzdem begann der Tag mit einem Festakt: Die Jägerschaft beteiligte sich nämlich am Jahresprojekt der Oberwielenbacher-Vereine zum heurigen Tiroler Gedenkjahr, welches unter dem Motto "Wo ist Tirol? - eine Spurensuche zum Jubiläumsjahr" steht. Bei dieser Feier stellten sie dann ihren Beitrag zu diesem Projekt vor.

Durch den Festakt führte der Revierleiter der Jägerschaft Seppl Niederkofler. Musikalisch mitgestaltet wurde die Veranstaltung unter anderem von der Jagdhornbläsergruppe Taisten und dem Duo Richard und Christian (Jennerwein-Lied). Die Jagdhornbläsergruppe Taisten ist die älteste Bläsergruppe in Südtirol (es gibt ca. 30 Gruppen) und feiert heuer ihr 40ig-jähriges Bestehen, wobei einige Gründungsmitglieder immer noch aktiv sind.
In einem Kurzreferat versuchte Rudolph Niederbacher einen Bogen zu spannen zwischen der Jagd vor 200 Jahren (zu Andreas Hofers Zeiten) und der Jagd heute, wobei er auf allerhand interessante Aspekte hinwies. Um einige wichtige Punkte darzustellen, hat er ein größeres Plakat entworfen. Dieses konnte den ganzen Tag über von den Besuchern begutachtet werden. Nähere Details zum Referat sind im Punkt "Das Referat" weiter unten angeführt.

Nach dem offiziellen Teil, ging es dann gesellig weiter: Mit viel Musik und Gesang wurde das Publikum unterhalten. Für die Verpflegung hatten die Jäger mit Knödel und "Golasch", "Plente" und "Kniokiochlan" wieder bestens gesorgt.

Jagdhornbläser
Jagdhornbläser
Die Jagdhornbläsergruppe Taisten ist die älteste im Lande und feiert heuer ihr 40ig-jähriges Bestehen. Es sind noch einige Gründungsmitglieder dabei.
Revierleiter und Referent
Revierleiter und Referent
Als Revierleiter führte Seppl durch den offiziellen Teil der Veranstaltung, Rudl veranschaulichte mit der Bildtafel die Unterschiede in der Jagd.
Musikduo
Musikduo
Richard und Christian sorgten für gute Stimmung. Beim Referat steuerten sie zudem einen passenden Titel bei, der zusammen mit dem Publikum gesungenen wurde.
"Weit, weit weg ..."
"Weit, weit weg ..."
Gegen Ende der Veranstaltung noch Gänsehautgefühl: Es war schon beeindruckend wie Marion und Christian den Goiserntitel "Weit, weit weg" vortrugen.
Die Protagonisten
Die Protagonisten
Im Zentrum - mit dem "Ziocha" - der Revierleiter der Jägerschaft Percha Seppl Niederkofler, rechts daneben Rudolf Niederbacher, der über die Unterschiede im Jagdwesen von früher und heute referierte. Außen Christian und Richard, die für die nötige Unterhaltung sorgten, genauso wie die Jagdhornbläser Taisten im Hintergrund.

Das Referat

Rudolf Niederbacher ging bei seinem Vergleich zwischen der Jagd früher (Andreas Hofer) und heute auf einige interessante Aspekte ein, die er zum Teil auf einem großen Plakat dokumentiert hat.
Vergrößerte Teilausschnitte des Plakats können über die unteren Grafiken eingesehen werden.
Anbei sind punktuell noch einige zusätzliche Informationen angeführt:

  • Die Tiroler waren bei den Kämpfen um 1800 als Scharfschützen bekannt und gefürchtet. Ein Teil der Kämpfer Andreas Hofers rekrutierte sich natürlich aus Jägern und Wildschützen.
  • Der Wildbestand ging in der Besatzungszeit durch die Bayern drastisch zurück. Die Tiroler schossen das Wild lieber selber, als es den Bayern zu überlassen. (Bemerkung: Eine ähnliche Situation gab es dann auch in den 60er Jahren)
  • Rotwild war 1840 mehr oder weniger ausgerottet, die Gämsen 1850 fast.
  • Strafen für Wildrerei 1806: bis zu 5 Jahre Zuchthaus für Wildrerei; wurde auf einen Jäger geschossen 12 bis 16 Jahre; wurde ein Jäger verwundet 16 bis 20 Jahre; wurde ein Jäger getötet gab es die Todesstrafe.
  • Das geregelte Jagdsystem ist heute für den Arten- und Naturschutz unbedingt notwendig. Früher, ohne Kontrolle, wurde der Wildbestand extrem dezimiert, zum Teil sogar ausgerottet. Auch Wild-Krankheiten hatten früher zum Teil katastrophale Auswirkungen.
Jagdgeschichte
Jagdgeschichte
Trophäen
Trophäen
Waffen
Waffen
Auf diesem Plakat haben die Jäger einige Besonderheiten der Jagd vor 200 Jahren bzw. heute dargestellt.
Auf diesem Plakat haben die Jäger einige Besonderheiten der Jagd vor 200 Jahren bzw. heute dargestellt.
Jägerlatein Beda Weber
Jägerlatein Beda Weber
Speckbacher
Speckbacher
Auch Josef Speckbacher soll ein berüchtigter Wilderer gewesen sein.
Jagd in Südtirol
Jagd in Südtirol
Jagdprüfung
Jagdprüfung